Missbrauchspotenzial von Propofol - Was ist gesichert?
Autor: Prof. Dr. med. Michael Soyka.
Propofol ist ein viel angewandtes Kurzzeitnarkotikum. Missbrauch und Abhängigkeit von Propofol ist bei medizinischem Personal, speziell Anästhesisten und Intensivmedizinern, wiederholt beschrieben worden und ist nach dem Tod von Michael Jackson vermehrt auch in die öffentliche Wahrnehmung gerückt worden. Dabei ist das Abhängigkeitspotenzial bislang nicht systematisch erfasst und untersucht worden.
Im Folgenden werden vor allem die pharmakologisch-suchtmedizinischen Aspekte von Propofol-Missbrauch und -abhängigkeit dargestellt und der Versuch unternommen, das Abhängigkeitspotenzial auch vor dem Hintergrund der bekannten klinischen Befunde einzugrenzen.
Es zeigt sich zusammenfassend, dass das Missbrauchspotenzial von Propofol speziell im Umfeld der Anästhesie/Intensivmedizin eine große Rolle spielt, wobei psychotrope Effekte nachdrücklich beschrieben wurden und die Toxizität von Propofol hoch ist, während Kontrollverlust, Toleranzentwicklung, Craving und das Auftreten von Entzugserscheinungen weniger gut belegt ist.
Autor: Prof. Dr. med. Michael Soyka, Psychiatrische Klinik der Universität München, Nussbaumstraße 7, D-80336 München und Privatklinik Meiringen, Willigen, Postfach 612, 3860 Meiringen.
Der gesamte Artikel ist 2012 in Suchtmedizin 14, ecomed Medizin, Verlagsgruppe Hüthig erschienen. Im Anhang der ganze Beitrag.